Auszug aus dem Protokoll der Anlagekommission vom:

26.
Mai
2015

«Unter dem Eindruck einer gegen Ende April einsetzenden Zinsversteifung ‹am langen Ende› setzten auch an den meisten Aktienmärkten Gewinnmitnahmen ein, welche unterdessen zu einem guten Teil wieder korrigiert wurden. Es herrscht weiterhin die Überzeugung vor, dass weniger die Gewinnentwicklung bei den kotierten Gesellschaften, als vielmehr das politisch beeinflusste, künstlich gedrückte Zinsniveau die Aktienkursentwicklung hauptsächlich beeinflusst. Der beschriebene Zinsanstieg sollte jedoch nicht voreilig als Trendwende interpretiert werden; die unbestrittene Marktenge (EZBKäufe; infolge verschärfter Eigenmittelvorschriften eingeschränkter Aktionsradius der ‹Market Maker›) kann als Erklärung ausreichen.

Die Rohstoffpreise, allen voran der Oelpreis, tendierten seit den erreichten Tiefstständen im Januar 2015 deutlich aufwärts. Darin kann, wer will, auch sich verbessernde Konjunkturerwartungen erkennen. Durch die aktuellen Werte der internationalen ‹Leading Indicators› wird ein bescheidener Konjunkturoptimismus zumindest nicht widerlegt.

Nach der kalten SNBDusche Mitte Januar (Aufgabe des Mindestkurses EUR/CHF bei 1.20) drängen sich einige Überlegungen zur Situation an den Devisenmärkten auf. Der CHF scheint aus makroökonomischen und geopolitischen Gründen weiterhin gesucht und entsprechend überbewertet (was aber nicht heissen soll, dass sich daran kurz bis mittelfristig viel ändern wird). Die übrigen wichtigen Währungsrelationen können aber auf den aktuellen Niveaus als wenig anfällig für grössere bevorstehende Bewegungen angesehen werden. Tendenziell dürfte sich eher der USD als der EUR gegenüber dem CHF aufwerten.

Immobilienanlagen (AnlagestiftungsAnteile und Anlagefonds) bilden in der Anlagepolitik von TRANSPARENTA eine bezüglich Wertentwicklung und Preisschwankungen «mittlere» Kategorie zwischen Obligationen und Aktien. Die Preisschwankungen sind dabei bei Anlagefonds stärker als bei den Stiftungsanteilen, deren Preisentwicklung sich nahe den ausgewiesenen, langsam und ziemlich stetig steigenden Inventarwerten vollzieht. Diese ausgeprägtere Tendenz zu Preisschwankungen führt in der aktuellen historischen Tiefzinsphase zu teilweise erratischen Kursbewegungen der Anlagefonds – ein Grund dafür, diese Anlagekategorie, wenn auch nur leicht, unterzugewichten.

Die Anlagekommission von TRANSPARENTA hat an ihrer Sitzung vom 26. Mai 2015 beschlossen, die bestehende Asset Allocation mit einer leichten AktienÜbergewichtung sowie den bisher bestehenden Untergewichtungen der Immobilien und der Fremdwährungsobligationen unverändert weiterzuführen.»