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Auszug aus dem Protokoll der Anlagekommission vom:
28.
Aug.
2015
Nach Verabschiedung des neusten Griechenland-Hilfspakets beruhigten sich die Aktienmärkte Anfangs Juli und strebten wieder in Richtung der alten Höchststände. Der Juli war im bisherigen Verlauf des Jahres punkto Performance der zweitbeste Monat nach dem Februar.
Anderseits markierten die chinesischen Aktienmärkte Mitte Juni ihr bisheriges Hoch und verloren seither deutlich. Akzentuiert wurde die Baisse durch den Entscheid der Bank of China vom 11. August, den Yuan gegenüber dem USD abzuwerten. Die globalen Aktienmärkte wurden diesmal von den panikartigen Verkäufen in Shanghai und Shenzhen angesteckt und verloren im Durchschnitt innerhalb weniger Tage über 10%. Teilweise noch ausgeprägter fielen die Preiszerfälle bei den Rohstoffen aus, namentlich dem Oel.
Ob es sich bei den beschriebenen Bewegungen um „normale“ Korrekturen handelt, die wie in den vergangenen fünf Jahren jeweils innert kurzer Zeit wieder kompensiert werden können, oder ob sie als Anzeichen rezessiver Tendenzen in den Schwellenländern gewertet werden müssen, ist dieser Tage eine der wichtigsten Fragen, welcher sich Finanzmarktteilnehmer zu stellen haben. Von der Antwort auf diese Frage hängt auch die weitere Zinsentwicklung stark ab.
Vor dem erwähnten, überraschenden Entscheid der Bank of China konnten ausserhalb Chinas wenig Anzeichen für einen übertriebenen Risikoappetit der Anleger ausgemacht werden; entsprechend wurde in den letzten Tagen ein guter Teil der Aktienverluste wieder aufgeholt. Dass diese Erholung weiter andauert und zu neuen Höchstkursen führen kann, ist nicht auszuschliessen – allerdings zeigten die Märkte in der Nähe der bisherigen Hochs regelmässig gewisse Ermüdungserscheinungen.
Die Anlagekommission von TRANSPARENTA hat an ihrer Sitzung vom 28. August 2015 beschlossen, die (tiefen) Risiken der bestehenden Asset Allocation minim zu reduzieren. Konkret: In- und ausländische Aktien bleiben leicht untergewichtet; dazu ist die Hälfte der Positionen durch Put-Optionen gegen mögliche weiter Kursrückschläge versichert. Die tief rentierenden CHF-Obligationen waren und bleiben leicht untergewichtet und die Gewichtung der „inflation linked“-Fremdwährungsobligationen wird nach guter Performance um einen Prozentpunkt abgebaut.
Zusammen mit den wenig liquiden, aber erfreulich performenden Immobilien (Gewichtung 19.1 % vs. 21 % Neutralgewichtung) ergibt sich weiterhin eine hohe Cash-Quote von rund 11 %.