Auszug aus dem Protokoll der Anlagekommission

17.
Juli
2024

«Trotz einer deutlichen Stärkung der Ränder auf der linken wie der rechten Seite des politischen Spektrums haben die europäischen Kapitalmärkte die Turbulenzen um die Parlamentswahlen in Frankreich ohne signifikante Verwerfungen verdaut.

Doch das Geschehen auf der politischen Bühne bleibt im Fokus der Märkte, auch wenn das Augenmerk nun auf die andere Seite des Atlantiks gerichtet ist, wo sich früher als erwartet eine Weichenstellung zugunsten des republikanischen Kandidaten im Wahlkampf um das US-Präsidentenamt abzeichnet. Dementsprechend widerspiegeln sich Wahlversprechen wie ein verschärfter Protektionismus im Aussenhandel bereits jetzt in Abwertungsdruck auf den US-Dollar.

In diesem Zusammenhang ebenfalls zu erwartender Druck auf den US Treasury Markt ist allerdings bisher ausgeblieben. Denn die fortgesetzte Abschwächung der US-Wirtschaftsdaten über die letzten Monate hält dagegen. Die Teuerungsrate der Konsumentenpreise liegt zwar nach wie vor deutlich über Zielwert, gibt jedoch Anzeichen einer allmählichen Disinflation. In Kombination mit der Lockerung der Arbeitsmarktsituation versetzt dies nach der europäischen Zentralbank nun auch die US-Notenbank in die Lage, voraussichtlich im September ein erstes Mal die Leitzinsen zu senken. Wie auch in Europa bleibt allerdings unklar, wieviel Spielraum die Inflationsentwicklung für weitere Zinsschritte in der zweiten Jahreshälfte geben wird.

Das Geschehen auf dem globalen Aktienmarkt wird bereits seit Anfang 2023 von den Schwergewichten der Technologiebranche dominiert. Besonders in der Gunst der Anleger stehen Halbleiterhersteller, von denen viele vom Wettlauf um die Künstliche Intelligenz profitieren. Nebenwerte und Substanztitel werden vor diesem Hintergrund seit längerem vernachlässigt. Über die letzten Wochen hat diese Divergenz jedoch ein so extremes Ausmass angenommen, dass gegen Mitte Juli eine heftige Rotation zwischen den Marktsegmenten einsetzte. Aufgrund der Dominanz des Technologiesektors in den grossen US-Leitindizes hat dies eine allgemeine Korrektur am Weltaktienmarkt ausgelöst.

Gemäss den Parametern der regelbasierten Rebalancing-Methodik besteht kein Anpassungsbedarf. Die Anlagekommission sieht darüber hinaus keinen Anlass für Anpassungen an eingesetzten Anlageprodukten oder an der Komposition bzw. relativen Gewichtung von innerhalb einzelner Anlagekategorien verfolgten Sub-Strategien.

Damit verbleiben Aktien Schweiz und Aktien Fremdwährung leicht übergewichtet. Obligationen CHF weisen ein deutliches Untergewicht auf, während sich Obligationen FW leicht unter ihrem strategischen Gewicht bewegen. Gold hat im Zuge der scharfen Kursrally seit Jahresbeginn ein Übergewicht erreicht, während sich das Übergewicht bei Immobilien Schweiz wenig verändert zeigt. In der Anlagekategorie «Obligationen Fremdwährung» werden die wichtigsten Währungen (CAD, EUR, GBP, USD) vollumfänglich gegenüber dem Schweizer Franken abgesichert.»