Protokollauszug vom 27. Juni 2024
Trotz anhaltend erhöhter Inflation bei den Konsumentenpreisen und zunehmenden Anzeichen einer allmählichen konjunkturellen Erholung hat die europäische Zentralbank sich zu einer ersten Leitzinssenkung durchgerungen. Ob im Jahresverlauf weitere folgen werden, bleibt jedoch unklar. Dagegen ist die Schweizer Nationalbank mit einer zweiten Zinssenkung erneut vorgeprescht, was nicht nur durch die günstige Inflationssituation, sondern auch durch die Erstarkung des Schweizer Frankens anlässlich der EU-Wahlen motiviert worden sein dürfte.
Anders als in Europa verdichten sich in den Vereinigten Staaten die Anzeichen einer konjunkturellen Verlangsamung. Bei US-Staatsanleihen hat sich dies in einem erneuten deutlichen Rückgang der Verfallrenditen niedergeschlagen. Vorbehaltlich eines Abgleitens in die Rezession dürfte die andauernde Inversion der Zinsstrukturkurve sowie der immense und weiter steigende Finanzierungsbedarf des Staatshaushaltes einer fortgesetzten materiellen Reduktion der langfristigen Zinsen jedoch im Wege stehen.
Gleichzeitig verschieben sich die Hoffnungen auf Leitzinssenkungen in den Vereinigten Staaten jedoch immer weiter in die Zukunft. Denn der Teuerungsdruck aus dem Dienstleistungsgewerbe und bei den Löhnen hält sich hartnäckig über den Zielwerten. Trotzdem scheint der US-Aktienmarkt nur eine Richtung zu kennen, nämlich nordwärts. Der Fokus auf Leitindizes wie den S&P 500 täuscht allerdings darüber hinweg, dass immer weniger Sektoren an der Hausse partizipieren. Inzwischen sind es lediglich noch eine Handvoll schwergewichtige Titel aus dem Technologiesektor, die von der der Euphorie für das Thema KI profitieren.
Gemäss den Parametern der regelbasierten Rebalancing-Methodik besteht kein Anpassungsbedarf. Die Anlagekommission sieht darüber hinaus keinen Anlass für Anpassungen an eingesetzten Anlageprodukten oder an der Komposition bzw. relativen Gewichtung von innerhalb einzelner Anlagekategorien verfolgten Sub-Strategien.
Damit verbleiben Aktien Schweiz und Aktien Fremdwährung leicht übergewichtet. Obligationen CHF weisen ein deutliches Untergewicht auf, während sich Obligationen FW nahe ihrem strategischen Gewicht bewegen. Gold hat im Zuge der scharfen Kursrally seit Jahresbeginn ein Übergewicht erreicht, während sich das Übergewicht bei Immobilien Schweiz wenig verändert zeigt. In der Anlagekategorie «Obligationen Fremdwährung» werden die wichtigsten Währungen (CAD, EUR, GBP, USD) vollumfänglich gegenüber dem Schweizer Franken abgesichert.