Protokollauszug vom 20. Februar 2025

Auch einen Monat nach dem Machtwechsel in den Vereinigten Staaten bleibt die Unsicherheit über den künftigen Pfad der Wirtschaftspolitik und insbesondere der Aussenhandelsstrategie hoch. Verschiedentlich macht sich die Meinung breit, dass der laufend variierende Strauss von Ankündigungen erwogener neuer Zollschranken möglicherweise lediglich ein verhandlungstaktisches Instrument darstellt. Vor diesem Hintergrund hat sich bei Finanzmarkteilnehmern ein gewisses Mass an Erleichterung breitgemacht, und Risikoanlagen im Rest der Welt haben einen fulminanten Jahresauftakt erlebt.

Die Outperformance der Aktienmärkte in Europa, China und den restlichen Emerging Markets gegenüber dem amerikanischen Markt ist umso eindrücklicher, als sich der konjunkturelle Ausblick für diese Weltregionen weiterhin durchzogen gestaltet.

Der von wenigen hochkapitalisierten Technologietiteln dominierte US-Aktienmarkt hat trotz insgesamt erfreulichem Gewinnwachstum der Unternehmen damit zu kämpfen, dass sich das Umsatzwachstum bei diesen Index-Schwergewichten (Magnificent 7) abgeschwächt hat, sich die Fortschritte bei der KI-Technologie (Sprachmodelle) verlangsamt haben und viele Fragen zum Kommerzialisierungspotential weiter ungeklärt sind. Der Bewertungsabschlag des Rests der Welt, der sich gegenüber dem US-Aktienmarkt inzwischen auf mehr als 40 % beläuft, dürfte im aktuellen von Unsicherheit dominierten Marktumfeld auch über die kommenden Monate einen gewissen Sicherheitspuffer darstellen und könnte mittel- und langfristig die Grundlage für eine nachhaltige Phase der Outperformance bilden.

An den Obligationenmärkten hat sich seit Jahresbeginn dagegen noch kein eindeutiger Trend herauskristallisiert. Ein robustes konjunkturelles Umfeld gepaart mit einem historisch hohen Budgetdefizit hält den Druck auf den Markt für US Treasuries aufrecht, auch wenn die neue US-Administration zuletzt eine Senkung der USD-Zinsen am langen Ende als politisches Ziel proklamiert hat. Konterkariert werden solche Ziele allerdings durch die Konsumentenpreisinflation, welche im Januar wider Erwarten erneut Aufwärtstendenz gezeigt hat. Zwar halten sich die Markthoffnungen auf eine oder gar zwei Leitzinssenkungen im laufenden Jahr hartnäckig, doch das Timing verschiebt sich zunehmend in die zweite Jahreshälfte.

In Europa gestalten sich die Aussichten auf weitere Leitzinssenkungen durch die EZB deutlich optimistischer. Doch auch hier gerät die Normalisierung der Inflation zunehmend ins Stocken angesichts hartnäckiger Teuerung im Dienstleistungssektor.

Die stockende Entwicklung bei der Verhängung neuer US-Zollschranken hat dem US-Dollar vorerst den Wind aus den Segeln genommen. Dies hat es Edelmetallen und darunter vor allem dem Goldpreis erlaubt, seinen Höhenflug nach der Korrektur zum Jahresende wieder aufzunehmen. Angesichts der der zunehmenden wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheit erscheint dies folgerichtig.

Gemäss den Parametern der regelbasierten Rebalancing-Methodik besteht kein Anpassungsbedarf. Die Anlagekommission sieht darüber hinaus keinen Anlass für Anpassungen an eingesetzten Anlageprodukten oder an der Komposition bzw. relativen Gewichtung von innerhalb einzelner Anlagekategorien verfolgten Sub-Strategien.

Zum Stichtag finden sich Schweizer Aktien (Large und Mid Caps) leicht übergewichtet, während Aktien Fremdwährung geringfügig unter der strategischen Quote notieren. Obligationen CHF wie auch Obligationen FW weisen ebenfalls jeweils ein Untergewicht auf. Gold hat im Zuge der Kursrally seit Jahresbeginn sein Übergewicht ausgebaut, während sich Schweizer Immobilienanlagen infolge der Erhöhung der strategischen Quote moderat untergewichtet zeigen. In der Anlagekategorie «Obligationen Fremdwährung» werden die wichtigsten Währungen (CAD, EUR, GBP, USD) vollumfänglich gegenüber dem Schweizer Franken abgesichert.

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