Protokollauszug vom 22. August 2024

Das Ende des unablässigen Abwertungstrends des japanischen Yen hat über den vergangenen Monat an den globalen Finanzmärkten hohe Wellen geschlagen. Denn ein beträchtlicher Teil der Liquidität, welche über die letzten Jahre steigende Bewertungen für Aktien und andere Vermögenswerte untermauert hat, stammt aus dem sogenannten FX Carry Trade. Künstlich tief gehaltene Zinsen in Japan haben den Yen zu einer besonders günstigen und lukrativen Finanzierungsquelle für Anlagen in Hochzinswährungen wie dem US-Dollar und verschiedenen Emerging Markets gemacht. Die von der Aussicht auf schrumpfende Zinsdifferenzen getriebene Trendwende bei der japanischen Währung forciert nun die Rückabwicklung dieser Geschäfte und hat sich über Anlageklassen hinweg in Kursausschlägen an den globalen Kapitalmärkten niedergeschlagen.

An den Aktienmärkten wurde eine negative Reaktion durch das Zusammentreffen weiterer Faktoren verstärkt, zu denen eine übermässig optimistische Positionierung der Anleger, umfangreiche Wetten auf fallende Volatilität und eine überraschende Verschlechterung der US-Arbeitsmarktdaten und Konjunkturaussichten gehörten.

Auf Portfolioebene abgemildert wurde der Schock durch eine Fluchtbewegung in Staatsanleihen, die damit die im Bärenmarkt der Vorjahre verlorene Diversifikationsfunktion wieder unter Beweis stellen konnten. Die fortgesetzte Disinflation der US-Konsumentenpreise gepaart mit schwächeren Konjunkturdaten hat die Türe für erste Leitzinssenkungen in den Vereinigten Staaten geöffnet. An den Terminmärkten wird über das nächste Jahr bereits ein Leitzinsrückgang von bis zu 200 Basispunkten veranschlagt. Damit kündigt sich langsam aber sicher eine Auflösung der langanhaltenden Inversion der US Treasury Zinskurve an. Sollte dieses Signal seinem historischen Track Record als Rezessionsindikator auch diesmal gerecht werden, wäre dies allerdings als ominöses Zeichen zu werten.

Die steigende Aussicht auf eine baldige erste Leitzinssenkung in den Vereinigten Staaten trug auch dazu bei, dass sich der Aktienmarkt erstaunlich schnell von dem abrupten Rücksetzer zu erholen vermochte. Unterstützend wirkte dabei der Umstand, dass die Ergebnisse der Unternehmen für das zweite Quartal die gestiegenen Erwartungen grösstenteils mehr als erfüllten.

Bei den Währungen ist nicht auszuschliessen, dass diese Ereignisse eine längerfristige Schwäche des US-Dollar auslösen werden, der insbesondere auf reeller Basis seit über einem Jahrzehnt gegenüber dem Rest der Welt aufgewertet hat. Bereits abzulesen ist dies nicht nur am wiedererstarkten Schweizer Franken. Auch der Goldpreis hat trotz neuerdings zurückhaltender Kaufneigung der chinesischen Zentralbank vor dem Hintergrund fallender USD-Realzinsen neue Höchststände erklommen.

Gemäss den Parametern der regelbasierten Rebalancing-Methodik besteht kein Anpassungsbedarf. Die Anlagekommission sieht darüber hinaus keinen Anlass für Anpassungen an eingesetzten Anlageprodukten oder an der Komposition bzw. relativen Gewichtung von innerhalb einzelner Anlagekategorien verfolgten Sub-Strategien.

Damit verbleiben Aktien Schweiz leicht übergewichtet und Aktien Fremdwährung liegen nahezu auf dem Strategiegewicht. Obligationen CHF weisen weiterhin ein Untergewicht auf, während sich Obligationen Fremdwährung nahe ihrem strategischen Gewicht bewegen. Gold hat im Zuge der scharfen Kursrally seit Jahresbeginn ein Übergewicht erreicht, während sich das Übergewicht bei Immobilien Schweiz wenig verändert zeigt. Bei Obligationen Fremdwährung werden die wichtigsten Währungen (CAD, EUR, GBP, USD) vollumfänglich gegenüber dem Schweizer Franken abgesichert.

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