Protokollauszug vom 31. Januar 2025

Der Jahresauftakt an den globalen Finanzmärkten war geprägt von der Antizipation eines materiellen Kurswechsels in der Aussenwirtschaftspolitik der neuen US-Administration, welche per 20. Januar die Macht übernahm. Der Umstand, dass wider Erwarten eine Verhängung weitreichender neuer Zollschranken zunächst ausblieb, verhalf Risikoanlagen zu einem freundlichen Start in das neue Jahr. An den Währungsmärkten hat dies dem unablässigen Aufwärtstrend des US-Dollar vorerst Einhalt geboten und ein Ende der Korrektur am Goldmarkt eingeläutet.

Die Aussichten für die Fixed Income Märkte bleiben allerdings unklar, denn konkrete fiskalpolitische Massnahmen der neuen US-Regierung lassen noch auf sich warten. Nichtsdestotrotz hat der Druck auf das lange Ende des US-Treasury Marktes gegen Monatsende nachgelassen, und die Verfallrendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen hat sich nahe 4.6 % stabilisiert.

Einem fortgesetzten Zinsrückgang vor allem auch am kurzen Ende setzt die anhaltend robuste konjunkturelle Lage allerdings enge Grenzen. Die Erwartungen für das US-Wirtschaftswachstum im vierten Quartal konvergieren gegen 3 %, welches somit über Potential verharrt. Auch der Arbeitsmarkt gibt keine Anzeichen einer substantiellen Abschwächung und die Kernrate der Konsumentenpreisinflation hält sich hartnäckig über 3 %. Für weitere Leitzinssenkungen sind der US-Notenbank damit und angesichts der Unsicherheit über die politische Stossrichtung der neuen Regierung unter Donald Trump zunehmend die Hände gebunden. Trotzdem erwarten die Zinsmärkte für 2025 noch immer einen weiteren, wenn auch moderaten, Rückgang.

All dies steht in starkem Kontrast zur Situation in der Eurozone. Dort stagniert das Wachstum und ist im vierten Quartal nur knapp an einer Kontraktion vorbeigeschrammt. Dementsprechend gestalten sich die Aussichten für fortgesetzte Zinssenkungen durch die EZB optimistischer, obwohl sich die Inflation im Dienstleistungssektor auch hier widerspenstig geriert. Ein dagegen äusserst entspanntes Teuerungsszenario in der Schweiz, lässt der SNB Freiraum für eine fortgesetzte Lockerung der Geldpolitik. Die damit einhergehende steigende Zinsdifferenz gegenüber dem US-Dollar dürfte den Druck auf Euro wie Schweizer Franken weiter aufrechterhalten.

Vor diesem Hintergrund mag erstaunen, dass sich der Auftakt an den Aktienmärkten zugunsten europäischer Titel entwickelt hat, welche US-Aktien überflügelt haben. Zurückzuführen ist dies zum einen auf eine Kristallisierung der Konzentrationsrisiken, welche sich durch die steigende Dominanz weniger hochkapitalisierter Technologietitel (Magnificent 7) über die letzten Jahre zugespitzt haben. So hat die Anlegereuphorie über die Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz einen Dämpfer erhalten, nachdem bekannt wurde, dass es chinesischen Unternehmen trotz sanktionierten Zugangs zu Halbleiterspitzentechnologie gelungen ist, bei Sprachmodellen gegenüber führenden US-Anbietern aufzuholen mit einem um eine Grössenordnung besseren Effizienz- und Kostenprofil. Der Umstand, dass sich der Bewertungsabschlag des Rests der Welt gegenüber dem US-Aktienmarkt inzwischen auf mehr als 40 % beläuft, könnte trotz getrübter konjunktureller Aussichten den Grundstein für eine längerfristige Outperformance des Rests der Welt gegenüber den Vereinigten Staaten legen.

Gemäss den Parametern der regelbasierten Rebalancing-Methodik besteht kein Anpassungsbedarf. Die Anlagekommission sieht darüber hinaus keinen Anlass für Anpassungen an eingesetzten Anlageprodukten oder an der Komposition bzw. relativen Gewichtung von innerhalb einzelner Anlagekategorien verfolgten Sub-Strategien.

Zum Stichtag finden sich Schweizer Aktien (Large und Mid Caps) leicht übergewichtet, während Aktien Fremdwährung nahe der strategischen Quote notieren. Obligationen CHF wie auch Obligationen FW weisen ein leichtes Untergewicht auf. Gold hat im Zuge der Kursrally seit Jahresbeginn sein Übergewicht ausgebaut, während Immobilien Schweiz aufgrund der Erhöhung der strategischen Quote nun moderat untergewichtet dastehen. In der Anlagekategorie «Obligationen Fremdwährung» werden die wichtigsten Währungen (CAD, EUR, GBP, USD) vollumfänglich gegenüber dem Schweizer Franken abgesichert.

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