Auszug aus dem Protokoll der Anlagekommission

26.
Sep.
2024

«Nach den Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten zu Beginn des Monats August, welche von Rezessionssorgen, einer exzessive Risikopositionierung vieler Anleger und einer abrupten und starken Aufwertung des japanischen Yen ausgelöst worden waren, sind Risikoanlagen wie Aktien wieder auf Erholungskurs.

Dazu beigetragen hat insbesondere, dass sich die amerikanische Zentralbank dem Rest der Welt mit einer ersten Senkung des USD-Leitzins angeschlossen hat. Obwohl konjunkturelle Indikatoren insgesamt auf ein fortgesetzt robustes Wachstum der amerikanischen Volkswirtschaft hindeuten, ist die Leitzinssenkung mit 50 Basispunkten ungewöhnlich stark ausgefallen. Die Federal Reserve setzt damit ein Zeichen, dass sie das Inflationsproblem der letzten Jahre als überwunden betrachtet und ihren Fokus nun auf den Arbeitsmarkt richtet, welcher zuletzt Anzeichen einer Abschwächung gegeben hat. Im Schatten der US-Notenbank haben auch die Europäische Zentralbank und die Schweizer Nationalbank weitere Leitzinssenkungen verfügt.

Allerdings bewegt sich die Konsumentenpreisinflation auf Jahressicht sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in der Eurozone weiterhin deutlich über dem Zielniveau von 2 % p. a. Dies sowie die Aussicht auf eine Wachstumsbelebung haben bei Obligationen und insbesondere am langen Laufzeitende des US Treasury Marktes eine negative Reaktion auf die Leitzinssenkung bewirkt. Die USD-Zinskurve zeigt sich damit steiler, und die langanhaltende Inversion beginnt sich aufzulösen.

Für die Aktienmärkte dagegen stellen fallende Zinsen ohne eine damit einhergehende Wachstumsabschwächung und damit die intakte Aussicht auf eine sanfte Landung der US-Wirtschaft ein ideales Umfeld dar. Dementsprechend hat der amerikanische Aktienmarkt bereits wieder ein neues Allzeithoch erreicht. Allerdings bewegen sich auch die Bewertungen relativ zu Europa und dem Rest der Welt auf Höchstständen. Die mit den Erwartungen eines fortgesetzten Leitzinssenkungszyklus einhergehende Abschwächung des US-Dollar lässt deshalb günstig bewertete Aktienmärkte wie die der Schwellenländer besonders attraktiv erscheinen, zumal China angesichts der anhaltenden Krise am Immobilienmarkt und konjunkturellen Schwäche substantielle Stimulierungsmassnahmen im Rahmen der Geld- und Fiskalpolitik ergriffen hat.

Gemäss den Parametern der regelbasierten Rebalancing-Methodik besteht kein Anpassungsbedarf. Die Anlagekommission sieht darüber hinaus keinen Anlass für Anpassungen an eingesetzten Anlageprodukten oder an der Komposition bzw. relativen Gewichtung von innerhalb einzelner Anlagekategorien verfolgten Sub-Strategien.

Damit verbleiben Aktien Schweiz leicht übergewichtet und Aktien Fremdwährung liegen nahezu auf dem Strategiegewicht. Obligationen CHF weisen weiterhin ein Untergewicht auf, während sich Obligationen FW nahe ihrem strategischen Gewicht bewegen. Gold hat im Zuge der scharfen Kursrally seit Jahresbeginn ein Übergewicht erreicht, während sich das Übergewicht bei Immobilien Schweiz wenig verändert zeigt. In der Anlagekategorie «Obligationen Fremdwährung» werden die wichtigsten Währungen (CAD, EUR, GBP, USD) vollumfänglich gegenüber dem Schweizer Franken abgesichert.»