Protokollauszug vom 28. März 2025
Seit dem Jahresbeginn und vor dem Hintergrund einer äusserst erratischen und antagonistischen Politik der neuen US-Regierung werden diese Vorzüge jedoch zunehmend in Frage gestellt. An den Aktienmärkten hat sich dies bereits in einer ausgeprägten und ungewohnten Minderperformance zugunsten Europas und Asiens niedergeschlagen.
Auch auf makroökonomischer Ebene hat sich innert kurzer Zeit eine augenfällige Divergenz der Aussichten entwickelt. In den Vereinigten Staaten erschwert das hohe Mass an politischer Unsicherheit, welche durch das Hin und Her bei den Zollvorhaben getrieben wird, Unternehmen die Planung ihrer Aktivitäten ungemein und lähmt Investitionsvorhaben. Dies schlägt sich bereits in ersten Anzeichen von Schwäche am Arbeitsmarkt nieder, noch bevor die Statistiken das Hausreinemachen, welches mit der symbolischen Kettensäge in der Bürokratie der US-Bundesbehörden brachial vorangetrieben wird, überhaupt erfasst haben. Vorlaufende Indikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes (ISM) sind bereits in den Kontraktionsbereich abgetaucht und erste Prognosen, sogenannte Nowcasts, für die BIP-Entwicklung im ersten Quartal 2025 bestätigen dies.
Dementsprechend hat sich die Markteinschätzung, was den Spielraum der Geldpolitik anbetrifft, die zum Jahresbeginn gar Leitzinserhöhungen nicht grundsätzlich ausschliessen wollte in den letzten Wochen signifikant aufgehellt. Inzwischen werden bis zu drei Leitzinssenkungen im laufenden Jahr erwartet, obwohl sich das Inflationsbild zuletzt wieder eingetrübt hat und die Gefahr besteht, dass die Konsumentenpreise durch neue Zölle einen zusätzlichen Schock erfahren könnten.
Dagegen wittert der Rest der Welt, allen voran Europa, Morgenluft. Durch die Abkehr der US-Aussenpolitik vom alten Kontinent auf sich allein gestellt, muss massiv in Verteidigung investiert werden. Auf EU-Ebene wurde dafür in kürzester Zeit der Weg freigemacht, indem entsprechende Ausgaben und Investitionen von den Maastricht-Kriterien ausgenommen werden. Deutschland hat gar seine Verfassung angepasst, um die Schuldenbremse auszusetzen und einen massiven Fonds für Infrastrukturinvestitionen aufzulegen.
Der EUR-Obligationenmarkt hat darauf mit einem historischen Zinssprung reagiert, während am Aktienmarkt nach langem Dornröschenschlaf Wachstumsfantasien ein Comeback feiern. Allerdings darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass das Kursfeuerwerk bisher von wenigen Sektoren wie Rüstung und Industrie dominiert wird. Dies gilt auch für die positive Divergenz gegenüber US-Aktien. Dort sind es insbesondere Sorgen um die Nachhaltigkeit der historisch einmaligen Ertragskraft der grossen Technologietitel, welche als Indexschwergewichte vor dem Hintergrund von Anzeichen einer Erschöpfung des KI-Hype die Marktkorrektur in erster Linie verantwortet haben.
Gemäss den Parametern der regelbasierten Rebalancing-Methodik besteht per Stichtag 25. März 2025 eine Indikation für das Rebalancing des Portfolios ausgelöst durch eine Verletzung der oberen Bandbreite der Anlagekategorie Rohstoffe (Gold). Die daraus folgenden Anpassungen führen zu einer Erhöhung der Allokation in Fremdwährungsaktien, welcher eine Reduktion bei Schweizer Aktien gegenübersteht. Des Weiteren erhöht sich die Allokation in CHF-Obligationen, während bei der Position in Gold Gewinne realisiert werden. Im Resultat gleicht sich das Portfolio der Anlagestrategie mit Ausnahme der illiquiden Anlagekategorie Immobilien damit wieder weitgehend an.
Abgesehen davon sieht die Anlagekommission keinen Anlass für Anpassungen an eingesetzten Anlageprodukten oder an der Komposition bzw. relativen Gewichtung von innerhalb einzelner Anlagekategorien verfolgten Sub-Strategien.
In der Anlagekategorie «Obligationen Fremdwährung» werden die wichtigsten Währungen (CAD, EUR, GBP, USD) vollumfänglich gegenüber dem Schweizer Franken abgesichert.